Was ist Seide?

Was ist Seide?

Über Seide

Seide ist eine feine Naturfaser, die aus dem Kokon der Seidenraupe gewonnen wird. Seide ist die einzige in der Natur vorkommende Textil Endlosfaser und besteht hauptsächlich aus Protein. Es gibt verschiedene Arten von Seidenraupen. Die Bekanntesten sind Maulbeerseide und Tussahseide. 

 

Maulbeerseide

 

Da sich die zur Seidengewinnung gezüchteten Seidenraupen ausschließlich von den Blättern des Maulbeerbaumes ernähren, spricht man von Maulbeerseide.

Die Gewinnung von Maulbeerseide wurde durch jahrtausendelange Züchtung perfektioniert. Die Raupe spinnt einen besonders feinen und gleichmäßigen Faden, die sich in einem Kokon bildet. Die Kokons werden vor dem Schlüpfen eingesammelt und abgekocht. Dadurch kann der Seidenfaden vom Kokon abgehaspelt werden.

Die Maulbeerseidenfaser kann bis zu 3500 Meter lang werden. Sie ist sehr fein, hat in der Natur einen perlweißen Glanz und kann in brillanten Farben gefärbt werden.

 

Tussahseide:

 

Tussahseide gehört zu den Wildseiden und kommt von dem in Indien und China beheimateten Schmetterling Eichenseidenspinner. Die Kokons werden nach der Schlüpfung der Schmetterlinge eingesammelt für die Verarbeitung, d. h. die Seide wird nicht abgehaspelt, sondern versponnen.

Im Vergleich zu Maulbeerseide ist sie matt, unregelmäßiger, fester, etwas rauer und hat eine gelbliche Farbe. Tussahseide ist relativ unempfindlich gegenüber Laugen. Produkte aus Tussahseide lassen sich in der Regel waschen und sie sind haltbarer als Maulbeerseidenprodukte.

 

Geschichte der Seide

Die lange Geschichte der Seide ist ein wichtiger Teil der chinesischen Zivilisation. Über ihre Ursprünge ranken sich viele Legende. Eine der bekanntesten spielt im Jahr 2700 v.u.Z.. Als die Frau des Kaiser Huang Di (Lei Zu) bei einem Spaziergang beobachtete, wie eine Seidenspinnraupe einen Kokon spann, in dem sie sich in einen Schmetterling verwandelte kam Lei Zu eine hervorragende Idee. Sie ließ die langen Seidenfäden vom Kokon abwickeln und zu weichem Stoff verweben. Das gelang gut. Damit begann die chinesische Seidenkunst zu erblühen.

Lange Zeit hüteten die Chinesen das Geheimnis der Seidenproduktion, während der wunderschöne Stoff durch Handel entlang der Seidenstraße nach Europa gelang und dort war sie so hoch begehrt, so wertvoll wie Gold.

Erst im Jahr 522 gelangten eingeschmuggelte Seidenraupen nach Europa. Fortan wurde Seidenproduktion auch in Europa wie Italien und Frankreich etabliert. Bis heute bleibt China der Haupthersteller von Seide. Indien und Japan folgen nach.

 

Fakte über Seide

  • Als eine Proteinfaser ist Seide kompostierbar.
  • Für ein T-Shirt werden rund 500 Kokons benötigt oder 32 kg Maulbeerblätter
  • Für die Herstellung eines einzigen Kleides aus Seide bedarf es nahezu 70 Kilogramm Maulbeerblätter.
  • Der Faden eines Kokons kann bis zu 3500 Meter abgehaspelt werden.
  • Der Faden hat eine Stärke von gerade einmal 20 Mikrometern. Im Vergleich: ein menschliches Haar hat eine Stärke von ca. 60-80 Mikrometern.
  • Ein Seil, das aus Metall hergestellt wurde, kann weniger Gewicht tragen als ein Seil, das in gleicher Stärke aus Seide gearbeitet ist.

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